Die Hundeschule

Die Hundeschule

Trick die HundeschuleDas Arbeiten mit dem Hund ist nur möglich, wenn Du seine Natur erkennst und respektierst. Du musst Dich in seine Welt einfühlen und mit ihm leben.

Dazu ist es nötig, den Rang des Rudelführers zu übernehmen, so dass der Hund es versteht. Auf keinen Fall sollte man den Hund vermenschlichen oder menschengerecht machen, sondern ihn so nehmen, wie er ist und hundegerecht mit ihm arbeiten.

Nur wenn sich der Mensch als Rudelführer verhält, kann ihn der Hund auch als Führer und Vorbild akzeptieren, denn jegliches andere Verhalten passt nicht in sein jahrtausendelang eingeprägtes Rollenmuster.

Ziel ist es, den Hund nicht mit roher Gewalt, sondern mit Vernunft und Verständnis anzuleiten. Das heißt auch, dass man sich mit Stärke Respekt verschaffen muss, jedoch nicht mit körperlicher Kraft, sondern mit Willensstärke und Klarheit der Ziele sowie konsequentem Denken und Handeln.

Man kann sehr viel Zeit, oft lange Jahre auf dem Hundeplatz verbringen, ohne tatsächlich etwas dazuzulernen. Das Ergebnis einer Ausbildung oder Hundeerziehung sollte aber sein, dass man in Ruhe mit seinem Hund leben kann und einen verlässlichen Partner hat, den man fast überall mit hinnehmen kann.

Wir wollen keinen Raufer, keinen Bettler, aber auch keinen vermenschlichten Lebens-Begleiter.

Wenn man das verstanden hat, kann man den Hund in jeder für ihn und seine Veranlagung geeigneten Richtung ausbilden. Jeder Hund braucht seine Aufgabe und ist daher sehr dankbar, wenn er seinen Platz im (Familien-)Rudel und seine Aufgaben genau kennt, die seinen Hunderttausend Jahre alten Instinkten nicht widersprechen. Dann sieht er einen Sinn in dem was er tun soll, erledigt die Aufgaben gerne und denkt auch mit.

Aber nicht jeder Hund ist für alles geeignet: der Hundebesitzer oder der Ausbilder muss erkennen, dass nicht jeder Hund aus körperlichen Gründen für jeden Befehl oder jede Tätigkeit geeignet ist. Darüber hinaus gibt es bei allen Hunden, auch innerhalb derselben Rasse, verschiedene Charaktere sowie körperliche und geistige Eigenschaften, Fehler, Begabungen, Abneigungen und so weiter. Alles in allem ist jeder Hund eine ganz eigene Persönlichkeit, der man mit unterschiedlichen Maßnahmen gerecht werden muss.

Ein Anstoß für Christine Martins intensives Arbeiten mit Hunden war ihr eigener Problemhund „Zocker“ aus dem Tierheim. Er blieb nicht alleine zu Hause, sondern zerkratzte die Wand bis auf die Ziegelmauer und zerbiss die Türe völlig. Er kläffte ständig, war ein begeisterter Raufer, lief bei jeder sich bietenden Gelegenheit weg, um eine Zeit lang alleine spazieren zu gehen und hat alles gejagt, was sich bewegte.

Andererseits war er ein liebevoller Begleiter und Behüter ihrer Kinder, war ihr ein Freund und Partner und beschützte sie in einer bedrohlichen Situation völlig selbständig. Mit den Jahren arrangierte sie sich mit seinen Unarten und erkannte, welche grundlegenden Verhaltensweisen und Ängste hinter den oft sehr aufregenden Taten steckten. So erkannte sie auch, dass viele Schwierigkeiten im Zusammenleben von Mensch und Hund auf Missverständnissen und falschen Annahmen beruhen.

Christine Martin holte sich daraufhin über lange Jahre das nötige Wissen über Hunde und deren Verhalten bei vielen guten Ausbildern in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Dennoch waren Zocker und alle Hunde, die ihm folgten oder mit ihm im Rudel lebten, nach ihren eigenen Worten ihre größten Lehrmeister. Aus der Beobachtung des Verhaltens ihrer eigenen und natürlich auch anderer Hunde und Wölfe konnte sie am meisten lernen.

 

Heute führt Daniela Hohenegger die Arbeit ihrer Mutter Christine Martin fort und lebt mit einem Rudel aus Hunden aller Rassen und Größen in einem ehemaligen Bauernhaus mit Pferden, Katzen und vielen Kleintieren.